Akne

Aknekosmetik Zuhause?

Dr. med. C. Bettina Rümmelein 7. April 2020 4 min. lesen

Aktuell ist wegen der COVID-19 Pandemie der Besuch bei der Kosmetikerin verboten. Was kann man dennoch zu Hause tun? Akne ist ein komplexes Krankheitsgeschehen. Ein Teil davon ist der pfropfartige Verschluss des Follikel-Ausführungsganges, wodurch sich Talg zurückstaut und die sogenannten Mitesser erzeugt. Entstehen eitrige Entzündungen können auch Narben entstehen. Dies gilt es zu verhindern.

Eine Aknetherapie wird üblicherweise von kosmetischen Behandlungen durch die Kosmetikerin unterstützt. Aktuell ist dies wegen der COVID-19 Pandemie nicht möglich. Was kann man nun selbst zu Hause tun?

Das klassische Selbst-vor-dem-Spiegel-Pickel-ausdrücken ist selten eine gute Idee. Die Komedonen – umgangssprachlich auch Mitesser genannt – müssen sorgfältig von einem Spezialisten geöffnet und entleert werden, ohne dass das Gewebe gequetscht wird. Denn genau so können Narben entstehen.

Wie kann man sich nun selber helfen?

Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Fruchtsäurepräparaten in der eigenen Pflege. Je nach Ihrem Hautzustand sollten diese nur die Verhornung lösen und die Poren öffnen oder aber antientzündlich und hautberuhigend wirken. Eine Kombination aus Heilerde und Fruchtsäure leistet hier gute Dienste und wird am besten abends aufgetragen und für mindestens 15 Minuten auf der Haut gelassen.

Durch den Fruchtsäureeffekt, der einem milden Fruchtsäurepeeling entspricht, rötet sich die Haut mehr oder weniger, was normal ist. Es sollte aber nicht zu stärkeren Reizungen kommen. Wenn es also brennt, bitte die Fruchtsäure von der Haut mit reichlich Wasser abwaschen.

Wenn Sie bereits von Ihrem Hautarzt/Ihrer Hautärztin ein Aknepräparat erhalten haben, dann haben Sie vermutlich schon erlebt, dass auch diese Präparate eine Reizung auslösen können. Wichtig ist, dass Sie am Morgen eine hauttypgerechte Sonnenschutzcreme auftragen. In den meisten Fällen ist eine komplett fettfreie oder sogar mattierende Sonnenschutzpflege mit Faktor 50 zu empfehlen.

Bei gereizter Haut ist ein hauttypgerechter Sonnenschutz sehr wichtig.

Abends empfehlen wir Ihnen, die Haut mit Masken zu beruhigen. Grüntee hat bewährte antientzündliche Eigenschaften und wird als sehr angenehm und klärend empfunden. Manchmal kann es vorkommen, dass die Aknetherapie sogar für ein bis zwei Tag unterbrochen werden muss, um Rötungen und Reizungen durch medikamentöse Aknecremen zu lindern. Hier können verschiedene Produkte hilfreich sein. Oft eignen sich hier Produkte, die auch nach Sonnenbränden kühlen und beruhigen. Wichtig: Nicht zu fettig, denn das wäre kontraproduktiv und würde die Bakterien wieder aufblühen lassen.

Grünteemasken haben bewährte antientzündliche Eigenschaften.

Wenn die Akne nicht so schlimm ist, können auch Seren mit Fruchtsäuren unter der Tagespflege eingesetzt werden. Insbesondere Patientinnen, die das klassische Aknealter überschritten haben, also junge Frauen zwischen 20 und 30 Jahren, schätzen austrocknende Aknetherapien nicht, weil Makeup hierüber oft krümelig wirkt. Allgemein zum Thema Makeup: Ja, sie dürfen Rötungen und Entzündungen auch etwas abdecken, aber wir empfehlen hier medizinische Makeups und nicht die klassischen kosmetischen Makeups. Diese decken zwar nicht so gut, aber sie lassen die Haut «atmen» und damit schneller gesund werden. Denn gesunde Haut braucht überhaupt kein Makeup. Wer möchte schon strahlend schöne Haut zudecken?

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