Besenreiser

Besenreiser behandeln im Herbst

Dr. med. C. Bettina Rümmelein 6. August 2021 4 min. lesen
Besenreiser behandeln im Herbst

Besenreiser an den Beinen sind zwar in den meisten Fällen harmlos, stören jedoch ästhetisch, da sie mit blossem Auge bereits aus zwei Meter Abstand sichtbar sind. Besonders im Sommer oder am Strand sieht man sie. Jetzt ist allerdings nicht die richtige Zeit für eine Behandlung, da es nach der Behandlung zunächst meist schlimmer aussieht und Sie strenge Sonnenkarenz einhalten müssen. Die klassische Verödungstherapie oder eine moderne Laserbehandlung können sehr gute ästhetische Ergebnisse ohne Narben bei einer kurzen Behandlungszeit liefern. Oft werden auch beide Methoden kombiniert eingesetzt. Wenn Sie sich für eine Behandlung gegen Besenreiser entscheiden, dann warten Sie bitte bis zum Herbst mit dem Therapiestart, da niedrigere Temperaturen und geringe Sonnenexposition die ideale Zeit für eine Behandlung bieten.

Besenreiser sind feine, meist blau-rötliche Äderchen, die sich baumartig an den Beinen zeigen. Sie sind eine Unterform der Krampfadern und von aussen gut sichtbar, da sich die Äderchen in der obersten Hautschicht befinden. Sie entstehen durch eine Stauung des Blutes oder Druckauswirkungen in den Beinvenen, wodurch die Venen ausleiern und sich verfärben. Die meisten Besenreiser sind unbedenklich und haben keinen Krankheitswert, dennoch könnten sie erste Anzeichen einer ernsthaften Venenerkrankung sein.

Es gibt unterschiedliche Risikofaktoren, die die Entstehung von Besenreisern begünstigen. Weibliche Personen leiden öfter unter den störenden Äderchen als männlichen Personen, da sie ein schwächeres Bindegewebe aufweisen, welches die Bildung und Erweiterung von Besenreisern begünstigt. Grund für das lockere Bindegewebe ist das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, eine Schwangerschaft oder Nikotin- und Alkoholkonsum.

Die Behandlungsoptionen für Besenreiser haben in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht, sodass sie gut behandelbar sind. Vor einer Behandlung der Besenreiser sollte eine ärztliche Untersuchung vorangehen, da der Zusammenhang mit grösseren netzartigen retikulären Varizen (Krampfadern) die Therapie beeinflussen kann. Zwischen Oktober und Ostern ist dank niedrigeren Temperaturen und geringer Sonnenexposition die ideale Zeit für eine Behandlung. So können Sie bald wieder unbeschwert Ihre Beine zeigen.

In unserer Praxis bieten wir sowohl eine Laserbehandlung als auch eine klassische Verödungstherapie (Sklerotherapie) an. Das Verfahren wird je nach Ausprägung und Grösse der Besenreiser gewählt, wobei sie auch kombiniert werden können.

Für die Laserbehandlung benutzen wir den Clarity Laser von Lutronic mit der Wellenlänge 1064nm, mit dem die Gefässe von aussen ohne Verletzung der Haut quasi verödet werden können. Die Behandlung ist kurz schmerzhaft, daher kühlen wir intensiv mit Luft. Auf Wunsch können Sie vor der Behandlung Schmerztropfen erhalten. Nach der Behandlung sind keine Schmerzen zu erwarten.

Bei der klassischen Verödungstherapie wird ein verödender Wirkstoff in das Gefäss injiziert, welcher die Besenreiser verklebt. Anschliessend stirbt das Äderchen ab und wird vom Körper abgebaut. Der Prozess kann ein leichtes Brennen verursachen. Rötungen, Schwellungen und Verhärtungen sind möglich.

Bei beiden Methoden sehen die Beine leider für ein paar Tage, teilweise Wochen, schlechter aus als vorher, da der Resorptionsprozess Zeit braucht. In diesen ersten sechs Wochen nach der Behandlung müssen Sie konsequent auf Sonne verzichten, weshalb sich der Herbst und Winter als optimaler Behandlungszeitpunkt anbieten. Kompressionsstrümpfe können zur Prophylaxe getragen werden, sind aber nicht zwingend. Planen Sie schon jetzt Ihre Behandlung im Herbst!