Akne

Akne – werde ich das wirklich los?

Dr. med. (I) Ikonija Koceva 3. September 2019 4 min. lesen

Während Akne früher eine mehr oder minder harmlose Pubertätskrankheit war, suchen uns heute auch Patienten in ihrem mittleren Alter auf. Auch 50-Jährige mit einer noch immer aktiven Akne sind keine Seltenheilt. Das Spektrum der Therapiemöglichkeiten hat sich erweitert und auch die Guidelines der klassischen Aknetherapie sind nicht mehr dieselben wie noch vor 20 Jahren. Da die Pickel und Pusteln meist das Gesicht betreffen, kann die Akne eine konstante psychische Belastung und Stress verursachen, was wiederum die Bildung von Pickeln begünstigt – ein Teufelskreis.

Da die Erkrankung chronisch und meist schubhaft verläuft, ist eine langfristige Therapie unumgänglich. Es gibt verschiedene Studien, die uns Auskunft über die Häufigkeit der Erkrankung geben:

  • In Deutschland haben 70 – 80% aller Jugendlichen eine Akne unterschiedlichen Schweregrades.
  • In einer französischen Studie lag die Prävalenz der Akne bei 24- bis 40-Jährigen bei 41%.
  • In einer britischen Bevölkerungsstudie bei Frauen über 25 Jahren lag die Akneprävalenz bei 54%. Die sogenannte Spätakne, also die Akne im Erwachsenenalter, betrifft mehr Frauen als Männer.

Eine angemessene Aknebehandlung wird immer individuell auf die Haut abgestimmt und nach einer gründlichen Untersuchung des Hautzustandes konzipiert. Dabei können manuelle Ausreinigungen, Lichttherapien und spezielle Medikamente helfen. Zudem können auch Anpassungen in der Pflegeroutine oder im generellen Lifestyle nötig sein, um die lästigen Pickel loszuwerden.

Nahaufnahme einer Akne

Was ist Akne?

Akne ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen der Talgdrüsen und Haarfollikel, welche sich durch Pickel, Pusteln und Mitesser äussert.

Die Talgdrüsen verhornen und können verstopfen, wodurch sich der Talg staut. Gelangen vermehrt Propionibakterien hinein, kann sich in der Talgdrüse eine Entzündung entwickeln, welche als Pickel wahrgenommen wird.

Werden diese Entzündungen unprofessionell behandelt oder die Pickel selbst ausgedrückt, können in schweren Fällen auch Aknenarben entstehen, weil das Bindegewebe der Haut dabei zerstört wird und «Hautkrater» sichtbar werden. Darum ist es immer besser, Akne von einem Dermatologen beurteilen zu lassen.

Behandlung: Was hilft gegen Akne?

Leichte Akne oder vereinzelte Pickel können oft mit einer geeigneten Creme oder regelmässigem Waschen des Gesichts bekämpft werden. Es ist wichtig, dass die Pickel niemals selbst ausgedrückt werden! Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Aknenarben. Im Hautwerk bieten wir professionelle Ausreinigungen und Facials an, welche Ihnen bei leichtem Akneleiden helfen.

Mit Hilfe von medikamentösen Mitteln kann man leichtere Formen der Akne besonders gut behandeln. Effiziente Wirkstoffe wie Antibiotika, Retinoide, Salicylsäure oder Benzoylperoxid können Entzündungen hemmen und Bakterien bekämpfen. Diese Medikamente findet man in verschiedenen Formen, von der Tablette bis zur Salbe. Für die perfekte Wahl beraten wir Sie hierzu im Einzelfall.

Bei einer hartnäckigen Akne sind oft grössere Massnahmen erforderlich, wobei für jeden Betroffenen eine individuelle Therapie nötig ist. Die Therapie wird je nach Schwere der Akne, dem Hauttyp und der Medikamentenverträglichkeit ausgewählt. Lichttherapien eignen sich als schonende und nicht-invasive Behandlungen bei mittelschwerer bis schwerer Akne. In unserer Praxis verwenden wir drei verschiedene Lichttherapien:

  • Die Kleresca® Bio-Photonic ist eine Behandlung mit einem einzigartigen Lichtumwandlungssystem, welches es durch mehrwelliges LED-Licht in Kombination mit einem speziellen Photoumwandlungsgel dem Licht erlaubt, in der Tiefe der Haut zu wirken. Es hilft Aknebakterien zu zerstören und leitet durch die Anregung der Kollagenproduktion die Heilung von Aknenarben ein.
  • Die ACePlus Behandlung (photodynamische Aknetherapie) kombiniert drei verschiedene Bereiche von Wellenlängen bzw. Techniken, welche die Aknebakterien abtöten, die Talgproduktion verringern und die Heilungsprozesse der Haut stimulieren.
  • Bei der Celluma LED-Therapie ist ebenfalls die Behandlung mit drei verschiedenen Wellenlängen möglich, wobei Aknebakterien bekämpft werden, Entzündungen abschwellen und die Wundheilung gefördert wird.

Die Lichttherapien können oft mit einer medikamentösen Behandlung (z.B. Isotretinoin) verbunden werden, um optimale Resultate zu erzielen. Auch zur täglichen Pflegeroutine werden wir Sie professionell beraten und erklären, wie sie mögliche kontraindizierte Produkte vermeiden können.

Kleresca Behandlung bei Akne
Kleresca Behandlung bei Akne

Was kann man selbst gegen Akne unternehmen?

Rauchen kann Akne fördern und sollte daher vermieden werden. Vermeiden Sie Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index und Milchprodukte. Diese können zu ernährungsbedingtem erhöhtem Insulin und IGF-1 Ausschüttungen führen, welche ihrerseits die Seborrhoe und die Verhornung im Follikel fördern können. Zwischenmahlzeiten und Pausensnacks sollten vermieden werden. Ebenso sollte komplett auf gezuckerte Getränke verzichtet werden.

Für die Therapie stehen unzählige Präparate zur Verfügung. Die Kunst ist es, das individuelle Problem genau zu analysieren und eine hauttypgerechte, konsequente Therapie einzuleiten.

Was sollte man hierbei wissen?

  • Die Therapie mit Tabletten sollte nur bei schweren Formen der Akne durchgeführt werden.
  • UV-Strahlen verbessern zwar eine Akne, sollten aber wegen des ungünstigen Nutzen-Risiko-Profils nicht mehr eingesetzt werden. Also: Keine Höhensonne bei Akne!
  • Antibiotika sollten nur sehr zurückhaltend eingesetzt werden, weil bakterielle Resistenzen die Therapie mit der Zeit unwirksam werden lassen.
  • Die Verschreibung von Isotretinoin bleibt schweren Formen der Akne vorbehalten. Bei Frauen sind ein Schwangerschaftstest vor der Tabletteneinnahme und eine strenge doppelte Verhütung während der Einnahmezeit unabdingbar.
  • Alternativ oder bei Versagen der klassischen Therapie kann eine spezielle Lichttherapie angewendet werden. Diese biophotonische Therapie mit dem Namen Kleresca konnte in den letzten Jahren mehrfach überzeugende Ergebnisse liefern. Unsere Praxis führt die Therapie seit Mai 2016 durch. Es wurden mittlerweile mehr als 2500 Behandlungen durchgeführt.

Weitere Informationen zur Behandlung von Akne